Welche Absetz-/Entzugserscheinungen gibt es?

Nach längerer, regelmäßiger Einnahme können beim Absetzen von Medikamenten quälende, langanhaltende Entzugserscheinungen auftreten, wie Zittern, Schwitzen, Frieren, Herzrasen, Unruhe, starke Ängste, depressive Verstimmungen, Psychosen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Gliederschmerzen, Halluzinationen bis hin zu Krampfanfällen. Eine weitere Gefahr ist, dass es zum Rebound-Effekt kommen kann, es treten dann verstärkt die Ausgangsbeschwerden wieder auf. Deshalb dürfen Medikamente nie abrupt abgesetzt werden, sondern müssen unter ärztlicher Aufsicht „ausgeschlichen“ werden. Ein Teil der Abhängigkeiten bewegt sich im Rahmen der ärztlichen Verordnung (Niedrigdosisabhängigkeit) und wird erst beim Absetzen des Medikaments deutlich. Die auftretenden Entzugserscheinungen können dann als die Beschwerden auftreten, gegen die die Medikamente ursprünglich helfen sollten. Die Entzugszeichen werden somit als Krankheitssymptome interpretiert. Das führt dazu, dass weiter Tabletten eingenommen werden, um die Entzugserscheinungen zu lindern, ohne dass dies den Betroffenen bewusst wäre. Ein Teufelskreis entsteht.