Eine Abhängigkeit entwickelt sich schleichend. Da die Medikamente von ÄrztInnen verschrieben werden, um Beschwerden zu behandeln, ist ein Problembewusstsein über mögliche Abhängigkeit schwierig. Oft bleiben psychosomatische Zusammenhänge der Beschwerden unerkannt und Symptome werden versucht mit Medikamenten zu unterdrücken. Verbreitet ist bei Benzodiazepinen die Niedrigdosisabhängigkeit, d.h. dass über längere Zeit eine im therapeutischen Bereich liegende Dosis oder höchstens eine leichte darüber liegende eingenommen wird. Es kommt somit zu keiner Dosissteigerung, aber es kann trotzdem zu einer Verstärkung (Kumulation) des Wirkstoffes im Körper kommen. Hat der Wirkstoff sich bis zur erneuten Einnahme noch nicht vollständig abgebaut, bleibt ein Rest über und erhöht somit die Dosis und Wirkung. Viele Betroffene sind sich dessen und in auch ihrer Abhängigkeit nicht bewusst und wissen wenig über die Folgen des Dauergebrauchs. So wird Medikamentenabhängigkeit häufig erst in einem späten Stadium der Erkrankung erkannt, denn der Übergang vom Gebrauch zum Missbrauch und zur Abhängigkeit ist fließend und das Ursachengefüge für eine Medikamentenabhängigkeit sehr komplex.