Welche Langzeitfolgen können bei regelmäßiger Einnahme auftreten?

Regelmäßige Einnahme kann zu Toleranzentwicklung und Abhängigkeit führen.

A) Schlaf und Beruhigungsmittel (vor allem Benzodiazepine):
Körperliche Folgen: allgemeine körperliche Verlangsamung, verminderte Leistungsfähigkeit, Bewegungsunsicherheit, vermindertes Reaktionsvermögen, Konzentrationsschwierigkeiten, Einschränkung von Gedächtnis und Merkfähigkeit, Sprachstörungen, verminderte Libido bis hin zu verschiedenen Organschäden, wie Magenerkrankungen, Leberschäden, Nierenversagen. Hinzu kommt, dass ein Absetzen des Präparats mit quälenden Entzugserscheinungen einhergeht, die sich in einem klassischen Entzugsdelirium oder einer Entzugspsychose mit Krampfanfällen äußern können. Außerdem ist die Unfall- und Sturzgefahr erhöht (siehe Folgen im Alter).
Psychische Folgen: seelische Verlangsamung, Gleichgültigkeit, Interessenlosigkeit, Verflachung von Gefühlen, Einschränkung von Gedächtnis und Merkfähigkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen und Ängsten
Soziale Folgen: Einschränkung des Soziallebens, nicht selten treten Beziehungsprobleme auf, die bis zum Verlust der/des Partnerin/Partners führen können.

B) Schmerzmittel:
Bei leichten Schmerzmitteln kann es neben dem Dauerkopfschmerz zu zahlreichen Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes und im Bereich des Nierensystems kommen, sowie zu Organschäden, insbesondere schwere Nieren- und Leberschäden. Opiate/Opioide haben eine hohe Gefahr der psychischen Gewöhnung, schnellen Toleranzbildung und der physischen Abhängigkeit mit Entzugssymptomatik beim Absetzen. Da sich bei der Einnahme von Opiaten/Opioiden eine „angenehme Gleichgültigkeit“ einstellt, kann es zu Interessenminderung und Antriebsverlust führen. Dies kann soziale Folgen haben und sich negativ auf berufliche und private Anforderungen auswirken. Außerdem kann es zu psychischen Folgen, wie verminderter Denkfähigkeit, mangelndem Selbstvertrauen, Wahnideen, Psychosen, fehlender Empathiefähigkeit und gereizten Zuständen kommen.
Körperliche Folgen: Sedierung, Herabsetzen der Leistungsfähigkeit, Kreislaufregulationsstörungen mit plötzlichem Blutdruckabfall (nach raschem Aufstehen), Schwindel bis hin zu Bewusstlosigkeit, Verstopfung, verlangsamten Herzschlag, Mundtrockenheit und Miosis (Engstellung der Pupille). Bei einer Überdosierung von Schmerzmitteln kann es zu Atemlähmung oder zu Herz-Kreislauf-Stillständen kommen die zum Tode führen können.

C) Anregungs- und Aufputschmittel
Methylphenidat (Ritalin®): Das Abhängigkeitspotenzial von Stimulanzien ist allgemein als hoch einzuschätzen. Häufig kommt es zu Gewichtsverlust, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen. Eine Überdosierung kann Psychosen und epileptische Anfälle auslösen. Bei längerem Schlafentzug (durch die Wirkung des Methylphenidat) kann es Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen. Bei längerer Einnahme steigen die Risiken kardialer Probleme, wie Herzrhythmusstörungen, bis hin zu Herzinfarkten und Schlaganfällen. Außerdem kann es zu Entzündung und/oder Verschluss von Blutgefäßen des Gehirns, gestörter Leberfunktion, Zerstörung der Nasenschleimhaut (wenn es geschnupft wird), geringer/verzögerter Wachstumsgeschwindigkeit, Angina pectoris, Muskelkrämpfen, Blutarmut (Anämie), Gehirnschäden, Gehirnschlag und möglicherweise Epilepsie kommen, allgemein führt langfristiger Missbrauch zum körperlichen Verfall.

Ephedrin: Bei längerer Einnahme kann es neben den genannten Nebenwirkungen durch die appetithemmende Wirkung zu Gewichtsverlust kommen. Außerdem kann es zu sexuellen Störungen kommen. Bei häufigem Konsum stellt sich in der Regel eine Gewöhnung oder Toleranzentwicklung ein und es kann zu einem „Hang-over“ kommen, der mit Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, dauerhaftem Schwächegefühl und Mattheit einhergeht. Bei Dauerkonsum kommt es zu einer Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit, Nervosität, Gereiztheit, aggressivem Verhalten, Bluthochdruck, Herzrhytmusstörungen, schlechten Zähnen, Leber- und Nierenschäden und psychischen Störungen (Psychose, Verfolgungswahn). Bei regelmäßigem Ephedrinkonsum kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen.

Koffeintabletten: Bei einer Überdosierung von Koffein kann es zu einem allgemeinen Unwohlsein bzw. überhöhter Nervosität bis hin zu einem sogenannten Koffeinschock kommen, dabei können starke Erregungszustände, Delirium und Krämpfe auftreten. Danach kommt es zu einer heftigen Abklingphase mit starker Müdigkeit. Im Zweifelsfall sollte eine/ein Ärztin/Arzt konsultiert werden. Koffein gilt als eine legale Droge. Die Abhängigkeit äußert sich wie bei anderen Drogen in der Toleranz gegenüber dem Wirkstoff. Der Körper gewöhnt sich sehr schnell an das Koffein und reagiert beim Absetzen mit Entzugserscheinungen, wie Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Unlustgefühle, leichte Depressionen, Müdigkeit und Antriebslosigkeit.