„Meine Eltern haben ja auch mal gekifft“ – Ist Cannabis noch das was es mal war?

Es gibt keinen kontrollierten Markt für Cannabisprodukte. Unter anderem hat dies zur Folge, dass es für KonsumentInnen nicht ersichtlich sein kann, wie hoch der Wirkstoffgehalt in dem Haschisch oder Marihuana, das sie konsumieren, wirklich ist. Ist er an einem Tag niedrig, kann er am nächsten Tag z.B. über einen anderen Bezug, viel höher sein und mit ihm die psychotrope Wirkung. Während der THC-Gehalt bei Marihuana in Deutschland zwischen 1 – 7% schwankt, können niederländische Treibhauszüchtungen einen Wirkstoffgehalt von bis zu 15% erreichen. Neue und gezielte Züchtungen machen es möglich, dass mittlerweile Marihuana Sorten beschlagnahmt worden sind, die einen THC-Gehalt von 20-25% aufwiesen. Darüber hinaus ist die Wirkung abhängig von der Gewöhnung der Konsumenten und von der Form des Konsums. Beim Rauchen von Joints fällt die Einschätzung der Wirkung leichter als z.B. beim Essen von Keksen, da die Wirkung bei Letzterem sehr viel später eintritt und deshalb leicht überdosiert werden kann. Besonders unerfahrene (Erst)konsumentInnen können von der starken Wirkung unangenehm überrascht werden und unter Umständen „Horrortrips“ erleben.

Immer mehr Marihuana und Gras wird von den Händlern mit unterschiedlichen Substanzen gestreckt. Die Palette der bekannten Streckmittel reicht von Pflanzenfasern, Gewürzen, Fetten, Ölen und Baumharzen, über Zucker, Wachs, Haarspray oder Schuhcreme bis hin zu Sand, Glas oder Blei. Einige dieser Beimengungen können – besonders geraucht – einen sehr schädlichen Einfluss auf den Körper haben.