Bis zum 20. Lebensjahr oder länger befindet sich der Körper in einer wichtigen Entwicklungsphase. Neben dem Körper mit seinen Organen gilt dies auch für soziale Prozesse und Fähigkeiten. Wie Herz, Lunge, Leber und Gehirn müssen auch sie ausgebildet und verfestigt werden, so dass Menschen in dieser Altersspanne fortlaufend dabei sind, ihre Persönlichkeit auszubilden. Unsicherheiten und ein gewisses Schutz- und Schonbedürfnis ist dann ganz normal. Ein solcher Körper- und Gefühlszustand bietet Alkohol und anderen Drogen viel Angriffsfläche. Im Vergleich zu Erwachsenen werden junge Menschen auch viel schneller abhängig. Je früher jemand damit beginnt (regelmäßig) Alkohol zu trinken, desto größer ist die Gefahr, sich daran zu gewöhnen und eine Abhängigkeit zu entwickeln.
Alkohol wirkt- wie jede psychotrope Substanz oder bestimmte Verhaltensweisen – auf das „Belohnungszentrum“ im Gehirn. Dieses gewöhnt sich in einer Art Lernprozess an die positiven Effekte (z.B. locker, entspannt oder angeregt sein) und speichert sie in Verbindung mit dem Konsum ab. Wenn diese Wirkung dann immer wieder gewünscht wird, kann sich schließlich eine Abhängigkeit entwickeln. Neben den positiven Effekten werden Alkohol und andere Substanzen auch dafür genutzt, um negative Gefühle, Stress oder Erinnerungen auszublenden. Bei der Lösung eines Problems hilft dies nicht. Schleicht sich dieses Verhalten ein, besteht auf Dauer die Gefahr, irgendwann gar nicht mehr in der Lage zu sein, Probleme ohne Suchtmittel zu lösen.