Menschen davon zu überzeugen, weniger zu trinken, ist keine leichte Aufgabe. Wem bei Freund oder Freundin, Vater, Mutter, oder PartnerIn ein übermäßiger Alkoholkonsum auffällt, sollte die Gelegenheit nutzen und das Problem offen ansprechen. Viele Menschen trauen sich nicht dies zu tun, weil sie Angst haben, wie ihr Gegenüber dann reagiert. Vielleicht stempelt er oder sie mich als uncool ab, ich löse einen Heulkrampf aus, werde beschimpft oder der Kontakt zu dieser Person bricht dann ganz ab. Auch die Unsicherheit, ob die Sorge überhaupt begründet ist, lässt viele abwarten. Grundsätzlich gilt, dass das eigene Gefühl einen hier selten täuscht. Wenn ich mir Sorgen um jemanden mache, weil ich denke, dass der Suchtmittelkonsum bei ihr oder ihm nicht normal ist, ist dieses Bauchgefühl durchaus berechtigt. Wenn Betroffne auf ihr auffälliges Verhalten angesprochen werden, ist ihnen das ich der Regel erst einmal unangenehm und peinlich. Auf der anderen Seite kann es aber auch wie ein Weckruf wirken und dazu beitragen das bisherige Muster zu durchbrechen. In einem solchen Gespräch ist es wichtig, bei sich zu bleiben. Das heißt von den eigenen Sorgen, Ängsten und Wahrnehmungen zu sprechen und auf Vorwürfe und Schuldzuweisungen zu verzichten. Auf Sätze wie „mit Deinem permanenten Gesaufe, machst Du noch alles kaputt“ sollte lieber verzichtet werden, denn sie dafür, dass sie oder er sich angegriffen fühlt und mit Abwehr reagiert. Wird im Gespräch deutlich, dass er oder sie etwas verändern möchte, sollte hier gleich angeknüpft werden. Oft kann Unterstützung z.B. bei der Suche nach einer Beratungsstelle oder durch Begleitung zum ersten Gespräch sehr hilfreich sein.